Fürst Leopold III. Friedrich Franz (1740-1817) von Anhalt-Dessau sammelte ab 1783 historische Glasgemälde, um sie in die Fenster seines neugotischen Hauses im Gartenreich Dessau-Wörlitz einbauen zu lassen. In einem vom Schweizerischen Landesmuseum initiierten binationalen Projekt, das vom Schweizerischen Nationalfonds und der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert wurde, konnte eine der ältesten in situ überlieferten Glasgemäldesammlungen auf dem europäischen Kontinent untersucht und mit Unterstützung des Corpus Vitrearum Medii Aevi, Arbeitsstelle Freiburg im Breisgau, veröffentlicht werden. Eine zweibändige Publikation erschliesst die vorwiegend aus der Schweiz, aber auch aus Süd- und Westdeutschland, den Niederlanden und Frankreich stammenden Glasgemälde. Der Katalog vermittelt die technischen, formalen und ikonographischen Sachverhalte und veranschaulicht diese mit Farbaufnahmen, Erhaltungsschemata und Vergleichsabbildungen. Im Textband sind Beiträge zur Sammlungsgeschichte, Mittelalter- und Englandrezeption in Deutschland um 1800 sowie zur Sitte der Glasgemäldestiftungen in der Schweiz und in Süddeutschland nachzulesen.
Projektbeteiligte
Dr. Andres Furger, Schweizerisches Nationalmuseum
Dr. Mylène Ruoss, Schweizerisches Nationalmuseum
Prof. Dr. Rüdiger Becksmann, Corpus vitrearum medii aevi, Arbeitsstelle Freiburg im Breisgau
Dr. Barbara Giesicke, Corpus vitrearum medii aevi, Arbeitsstelle Freiburg im Breisgau
Dr. Thomas Weiss, Kulturstiftung DessauWörlitz
Dr. Stefan Trümpler, Vitrocentre Romont
Kuratorin Gemälde, Glasgemälde, Skulpturen, Grafik